Hallo Ihr lieben Lipödem-Kämpferinnen,
mein Name ist Sabrina, ich bin 26 Jahre alt und habe meine Diagnose 2019 bekommen. Das war Erleichterung und Seelenballast zugleich. Erleichterung, da man ja doch was hat und andererseits zu wissen, dass jetzt ein neues Kapitel beginnt.
Sabrina
Bloggerin
Das war tatsächlich das Gefühl, welches mich als 16-Jährige immer verfolgte – neben schweren Beinen und dass mein Oberkörper typischerweise schmaler war als mein Unterkörper. Wobei ich an dieser Stelle ehrlicherweise sagen muss, dass ich eine „weibliche“ Figur hatte und es nicht gerade offensichtlich gewesen war. Ich hatte die typische Druckempfindlichkeit und die Neigung zu blauen Flecken. Besonders schlimm war es für mich immer, wenn ich von meinem Nebenjob im Altenheim heimkam und meine Beine einfach nur gebrannt haben, schwer waren und ich oft erstmal „flach“ lag.
Auch ich suchte dann als 17-jähriges Küken meinen damaligen Frauenarzt auf, in der Hoffnung, mir würde geholfen werden. Nun ja – long story short – wir kennen es alle: Die Aussage meines Frauenarztes war nach einem Naserümpfen und mustern meiner Figur von oben bis unten: „Nehmen Sie mal ab, dann haben Sie auch keine Schmerzen in den Beinen.“ Was soll ich sagen, die Aussage hatte gesessen – ich wog damals auf 1,72 m 69 kg – just saying. Auch wenn das eigentlich egal sein sollte, denn meiner Meinung nach geht ein kranker Mensch oder vermeintlich kranker Mensch zum Arzt, um sich helfen zu lassen und nicht Grundsatzdiskussionen über sein Gewicht und gesellschaftliche Normen führen zu müssen. Aber gut – total eingeschüchtert, dass ich eben doch „nur“ dick (in seinen Augen) bin, packte ich das Thema gut 6 Jahre in eine Schublade und holte es tatsächlich erst 2019 wieder raus.
Meine Mum ist auch eine Lip-Lady, Stadium 1 und der schlanke Typ, worauf sie dann meinte ich solle mal zu ihrer Ärztin, einer Phlebologin, gehen – was ich dann 2019 vor meinem USA-Aufenthalt tat.
Dort erhielt ich dann sofort die Diagnose Lipödem Stadium 2 Typ 3 und hatte das erste Mal seit Jahren das Gefühl, dass ich wirklich ernst genommen wurde.
4-mal die Woche Sport, gesunde Ernährung, natürlich mit Sünden, denn jeder liebt doch Schoki 😉 und es war so schwerfällig an den Beinen abzunehmen. Ganz plötzlich bröckelte meine innere Anspannung und ich fing mitten in der Praxis an zu weinen: war anscheinend doch nicht alles mein Verschulden. Das Gefühl war ein Gemisch aus Erleichterung und Anspannung.
Denn jetzt hatte ich die Lawine ja erst losgetreten und es waren nur noch 8 Wochen bis zu meinem USA Aufenthalt, den ich jetzt natürlich nicht ohne Kompression starten wollte.
Meine Kompression kam, mehr als gut getimed, am Tag des Abflugs an. In den USA verschlimmerte sich das Lipödem dann leider sehr: Dazu aber in meinem nächsten Blogeintrag mehr. Dort möchte ich dann meine Erfahrung zum Thema Ernährung und Abnahme teilen.
Also liebe Lipödem-Kämpferinnen,
Ihr seid nicht allein – auch wenn es oft viele Unsicherheiten gibt, hört auf Euer Bauchgefühl, das ist mein Tipp
Liebe Grüße
Sabrina
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4 Responses
Guten Morgen,klingt vielversprechend…ich lese Mal weiter 😍
Meinen Phlebologe Termin habe ich leider erst im Juli, auf meine Kompression warte ich seit 6 Wochen!!!Die Schmerzen Mal mehr Mal weniger….Zweifel ob ich es überhaupt habe!Bei mir herrscht Gefühlschaos…und ich hoffe auf motivierende Beiträge 🥰 liebe Grüsse
Hallo Sabrina,
mir kommen diese Bodenfliesen auf dem Foto sehr bekannt vor. Ist dein Phlebologe in Mönchengladbach?
Bin gespannt, noch mehr von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Liebe Dea,
Absolut richtig ! Das war in der alten Praxis im ehemaligen Maria Hilf KH 🙂
Ganz liebe Grüße 🙂
Hallo du liebe ,
Leider habe ich jetzt erst deinen Kommentar gelesen ( shame on me) ich hoffe , dass du in den 2 Jahren schon neue und hoffentlich hilfreiche Erkenntnisse für dich finden konntest :))