
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Gedanke war da. Ich möchte mich operieren lassen. Mit der konservativen Therapie bin ich nach fast 10 Jahren an meine Grenze gestoßen. Eine optische Verschlechterung ist zwar nicht eingetreten, doch bin ich zunehmend kraftloser und erschöpfter.

Einen Facharzt zu finden ist schon schwer, einen Guten umso mehr. Wobei ich mich frage, ob der Arzt aus objektiver Sicht tatsächlich gut ist. Oder komme ich persönlich einfach besser mit ihm klar? Zuletzt war ich etwas abgestumpft. Der Arzt soll Ahnung von seinem Fach haben und mir die nötigen Rezepte ausstellen. Eine erweiterte Beratung ist – eigentlich – nicht nötig.
Vor allem für ein Rezept einer neuen Kompression hatte ich den Termin bei meinem Phlebologen vereinbart. Vor Ort mal wieder ein anderer Arzt. Dass es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt ist nirgends zu erkennen. Nicht in der Praxis, nicht online, nicht im Telefonat mit der Rezeption. Sei es drum, einer mehr der mich halb nackt sieht und in mein Fett drückt macht es inzwischen auch nicht mehr aus. Die Gelassenheit habe ich in den letzten Jahren erlernt.
Den Wunsch zur OP-Beratung hatte ich während der Untersuchung angesprochen. Nach Vorauszahlung einer Gebühr bekäme ich alle Informationen nachträglich per Post geschickt. In kurzen Sätzen hatte der Arzt ein paar Punkte, unter anderem zu den Kosten, der Operation vorab mitgeteilt, in Erwartung ausführlicher Infos per Post habe ich diese weder näher erläutern lassen, noch notiert.
Anstelle einer mit Informationen prall gefüllten Mappe erhielt ich einen Kostenvorschlag – zum falschen Körperteil. Einen ausgedruckten aber nicht ausgefüllten Narkose-Bogen, welcher kostenfrei für jeden online zugänglich ist, jedoch keinerlei Beschreibungen der Operationsmethode, Vor- und Nachsorge je Termin sowie zeitlichen Ablauf ab Unterschrift Behandlungsvertrag bis Abschluss der Heilung.
Auch auf Nachfrage wurde mir die OP-Methode nicht genannt. Dazu sei ein (weiteres, vermutlich kostenpflichtiges) Beratungsgespräch mit dem Arzt nötig. Wer sich nicht traut, seine Arbeit schriftlich zu beschreiben, ist bei mir raus. Wer selbst kein Vertrauen in seine Methoden hat, hat meines nicht verdient.
Zwei weitere Termine hatte ich schnell vereinbart. Je mit namhaften Operateuren. Bitte habt Nachsicht, dass ich hier keine Namen nennen werde. Mir geht es nicht um Werbung für Operateure oder das Abraten von Ärzten, sondern um meine persönliche Erfahrung und wie ich damit umgehe.
So folgte jedenfalls ein Online-Termin mit einem weiteren Arzt. Zur Vorbereitung hatte ich einen Anamnese-Bogen sowie – für mich eine wahnsinns Herausforderung – Fotos von mir in Unterwäsche, mit Fokus auf das Lipödem, per Mail zugeschickt.
Das Gespräch war klasse, ich habe mich wohl und auch gut beraten gefühlt. Im Nachgang waren keine Fragen offen. Die Rechnung zum Beratungsgespräch fand ich angemessen. Mehr aus Höflichkeit wollte ich den kurz darauffolgenden Termin bei einem anderen Arzt nicht absagen.
Was bei dem Termin passiert ist und wie ich mich am Ende entschieden habe, schreibe ich in meinem nächsten Beitrag.
Hast Du Dir Gedanken über eine mögliche Liposuktion gemacht? Hattest Du bereits Beratungstermine? Was ist Dir dabei besonders wichtig?
Alles Liebe,
Deine Kathi
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