
Liebe Leserin, lieber Leser,
als ich vor etwa 7 Jahren meinen Beitrag „Lipödem – will ich mir eine Liposuktion leisten?“ beendet hatte, war das Thema Liposuktion fürs erste für mich erledigt. Auch habe ich klar Stellung bezogen und meine Dankbarkeit für die Kompression in einem weiteren Blogbeitrag ausgesprochen.

Seit dem habe ich viel erlebt, viele weitere, tolle Menschen auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen kennengelernt. Dank der Kompression, dank Frauensache. Im Laufe dieser Jahre habe ich viele sinnvolle Tipps zum Leben mit Lipödem erhalten, in Beiträgen und Reels weitergegeben.
In meinem Alltag spielte das Lipödem schon gar keine wirkliche Rolle mehr. Duschen am Abend, damit am Morgen wieder genug Energie zum Schminken da ist und ich nicht zwischen Herrichten und Haare föhnen entscheiden muss. Im Sommer anziehen vorm Ventilator, im Winter die Anziehhilfen in der Schublade lassen können. Die Routinen waren da. Es gab keinen (emotionalen) Unterschied zwischen Zähne putzen, Körper eincremen und Kompression anziehen.

Bis zu einem Tag in Winter 2024. Mein Auto war in Reparatur, das Wetter war herrlich, der Arbeitsweg über die Felder nicht weit. Während mein Mann mich morgens bei meiner Arbeit absetzen konnte, habe ich mich für den Rückweg für einen Fußmarsch entschieden. Meinem Hund Claus, viele von euch kennen ihn bereits, tut die Bewegung sicher auch gut. Auch wenn vom Himmel die Sonne schien, der Schnee auf dem Feldweg hat ausgereicht, dass Claus sich keinen Millimeter mehr bewegen wollte. Wer sagt, Dackel seien stur, hat wohl nie einen Chihuahua erlebt. Nicht auszudenken beide Rassen zu Hause zu haben (an dieser Stelle liebe Grüße an Nina). Ich wollte nach Hause, eine „ich hab hier das sagen und du kommst jetzt mit“-Diskussion war mir zu aussichtslos, also habe ich Claus auf den Arm genommen und bin weitergegangen. Nach nicht mal 100 Metern merkte ich das erste Ziehen im Unterarm. Kurz drauf ging das Ziehen bis in den Oberarm, der Unterarm fing an zu zittern. Während ich Claus auf den Boden setzte konnte ich den Arm kaum strecken.

Alles Planbare, Beeinflussbare habe ich im Griff. Verschiedene Alltagshelfer unterstützen mich in meinem Gesundheitsmanagement. Das hat sich im Laufe der Jahre so ergeben, war mir daher lange nicht bewusst. Und wenn bewusst, dann nicht wichtig, nicht schlimm, das habe ich nicht als Einschränkung erlebt.
Doch dass ich meinen 2,3 kg leichten Hund keine 200 Meter weit tragen kann, ohne dass die Arme vor Schmerzen und Kraftlosigkeit anfangen zu zittern, sodass ich Angst habe, dass mir mein Hund aus den Händen fällt, ist eine für mich nicht hinnehmbare Einschränkung.
Sobald ich zu Hause war, habe ich mich an meinen Laptop gesetzt und zum Thema Liposuktion bei Lipödem neu recherchiert. Mehr dazu in den kommenden Beiträgen.
Wie ist das bei Dir? Was war oder wäre Dein Grund, die Liposuktion in Erwägung zu ziehen?
Alles Liebe,
Deine Kathi
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