
Liebe Leserin, lieber Leser,
lange dachte ich, die Schmerzen in meinen Beinen seien normal und sie gehören eben zu mir dazu. Doch irgendwann konnte ich kaum noch laufen – und ein einziger Satz brachte dann alles ins Rollen. In diesem Beitrag erzähle ich, wie ich zur Diagnose Lipödem kam und warum es so wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören.
Es war Sommer und ich konnte kaum noch laufen – meine Beine waren schwer, schmerzten und fühlten sich ständig überlastet an. Ich sprach mit einer befreundeten Physiotherapeutin über meine Beschwerden, und sie sagte den Satz, der alles veränderte: „Geh doch mal zum Arzt.“ Das war der Beginn meines Weges zur Diagnose.
Meine Hausärztin schaute sich meine Beine an, hörte sich meine Beschwerden an – schwere Beine, Druckgefühl, Schmerzen – und meinte, es könnte etwas mit den Venen sein. Sie überwies mich zum Phlebologen, um dem Verdacht nachzugehen. Ich hatte gemischte Gefühle: einerseits hoffte ich auf Klarheit, andererseits hatte ich Angst. Beim Termin beim Phlebologen reichte ein kurzer Blick auf meine Beine – voller blauer Flecken und Dellen – und er runzelte sofort die Stirn. „Das sieht für mir nicht nach einem Venenleiden aus“, sagte er.
Ein Ultraschall bestätigte: Venen und Gefäße waren völlig unauffällig. Dann drückte der Arzt an verschiedenen Stellen meiner Beine – der Schmerz war deutlich spürbar. Kurz darauf stand die Diagnose fest: Lipödem Stadium II. Ich war erleichtert, endlich zu wissen, woher die Schmerzen kamen, hatte aber auch Angst was da jetzt alles auf mich zu kommen würde.
Der Phlebologe verschrieb mir Manuelle Lymphdrainage und gab mir einen Flyer mit dem Hinweis, mich im Sanitätshaus zur Kompressionsversorgung beraten zu lassen. Gesagt, getan. Die Mitarbeiterin dort war super freundlich, schaute sich meine Beine genau an und notierte alles für das Rezept. Mit diesem Zettel ging ich zurück zum Arzt – der übernahm die Angaben eins zu eins. Kurz darauf wurde ich im Sanitätshaus ausgemessen, und wenig später hielt ich meine erste maßgefertigte Kompressionsstrumpfhose in den Händen.
Was soll ich sagen? Die Strumpfhose hilft mir jeden Tag. Sie gibt mir Halt – im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich gibt es Tage, an denen ich sie am liebsten in die Ecke werfen würde. An denen sie zwickt oder ich mich einfach nur frei fühlen will. Aber dann erinnere ich mich daran, wie sehr sie meine Beine entlastet, wie viel besser ich mich mit ihr bewegen kann – und wie sie mir ein Stück Lebensqualität zurückgibt.
Wenn du das Gefühl hast, dass mit deinem Körper etwas nicht stimmt, dann bitte: Vertrau diesem Gefühl. Lass dir nicht einreden, dass du übertreibst oder dir etwas einbildest. Deine Schmerzen sind echt. Du bist nicht empfindlich. Du bist nicht allein. Und du hast es verdient, gehört und ernst genommen zu werden – in jedem einzelnen Schritt auf deinem Weg.
Und ganz wichtig: Du bist nicht allein!
Alles Liebe,
Lisa
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2 Antworten
Hallo Lisa,
Viel Kraft und weiterhin alles Gute.
🍀
Gruß Susanne
Super Lisa,
viele Wege führen nach Rom, doch hin und wieder sollten wir so mutig sein und uns um Unterstützung umsehen. Das machst Du wunderbar, weiter so. 🍀👍🏼🍀