
Die Liposuktion ist eine große Chance aber du musst deinen Teil dazu beitragen!
Es ist wie beim Besuch bei einem Physiotherapeuten. Der Therapeut hilft dir, beschwerdefrei zu werden, aber wenn du deine Bewegungsgewohnheiten oder deinen Lebensstil nicht änderst, wirst du in ein paar Wochen wieder auf der Behandlungsliege liegen. Oder wie bei einem Sportler. Ohne Training verbessert sich die Leistung nicht und ohne regelmäßiges Training lässt sie auch schnell wieder nach.
So ist es generell, wenn es um Gesundheit geht – nicht nur bei Lipödem-Patientinnen. Es braucht eine Lebensumstellung. Bewegung und die richtige Ernährung bleiben ein lebenslanges Pflichtprogramm. So ist das, aber: Die Belohnung ist meines Erachtens das wichtigste im Leben! Ein gesunder Körper, mehr Lebensqualität und echte Lebensfreude. Ich finde, das ist ein richtig guter Deal.
Wenn du erst nach der OP beginnst, deine Gewohnheiten zu verändern, wird es schwer. Denn die Wahrheit ist: Direkt nach der OP geht es dir erst mal nicht gut. Der Kreislauf ist schwach, du hast Schmerzen, und jeder Schritt kostet Überwindung.
Wenn du vor der OP noch nicht gelernt hast, wie gut Bewegung sich anfühlen kann, wenn du noch nie gespürt hast, wie viel mehr Energie dir eine gesunde Ernährung gibt,
dann wird der Einstieg wahrscheinlich sehr, sehr, schwer. Doch gerade der Anfang ist sehr wichtig. Je schneller du nach der OP in Bewegung kommst, desto besser und schneller verläuft der Heilungsprozess.
Nach einer Liposuktion fühlt man sich die ersten Wochen alles andere als fit. Der Kreislauf ist im Keller, die Kompression drückt und jeder Schritt, besonders dieser Anlaufschmerz, kostet Überwindung. Aber genau jetzt ist Bewegung so unglaublich wichtig und wenn sie auch noch so klein ist. Nach der Liposuktion meiner Unterschenkel habe ich sofort im Bett, so oft wie möglich meine Zehen bewegt, dann meine Sprunggelenke ( Venenpumpe, Kreise), dann ein ganz kleines bisschen meine Knie gebeugt und gestreckt, mein Becken nach vorne und nach hinten gekippt usw. Natürlich waren hierbei meine Kenntnisse als Pilates-Trainerin ein großer Vorteil. Gerne gebe ich dir hierzu Tipps, wenn du möchtest.
Durch sanfte Aktivität, wie dieses einfaches Mobilisieren in Rückenlage, oder später einfach ein paar Schritte gehen, wird die Lymphzirkulation angeregt. Das hilft deinem Körper, Schwellungen abzubauen und unterstützt die Heilung. Auch deine Durchblutung wird verbessert – so gelangen mehr Nährstoffe ins Gewebe und Abfallstoffe werden schneller abtransportiert.
Wenn du frühzeitig in Bewegung kommst, beugst du außerdem Verklebungen im Gewebe vor – etwas, das leider häufiger vorkommt, wenn man zu lange inaktiv bleibt. Und ganz ehrlich: Aktivität gibt dir ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit. Das ist nach einem Eingriff besonders wichtig für die Psyche und Motivation, dranzubleiben. Auch für dein (Körper-) Bewusstsein ist Bewegung ein Geschenk. Dein Kreislauf kommt wieder in Schwung. Atemübungen sind auch ein sehr hilfreiches Tool.
All das fördert deine Wundheilung, es unterstützt deinen Körper, aktiviert deinen inneren Heiler. Du siehst also wie wichtig schon jetzt dein Selbstmanagement ist.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Artikel zu lesen. Ich hoffe, die Informationen und Tipps konnten dir weiterhelfen und vielleicht ein bisschen mehr Klarheit bringen. Mir ist es einfach ein Herzensanliegen, meine Erfahrungen zu teilen – damit du dich gut informiert, gestärkt und nicht allein fühlst auf deinem Weg.
Was immer du entscheidest – nimm dir Zeit, hör auf dein Bauchgefühl und bleib liebevoll mit dir. Dein Weg ist einzigartig und du gehst ihn Schritt für Schritt in deinem Tempo.
Bleib stark und vor allem: Bleib du.
Deine Michaela
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